Gendarmeriegeschichten mit Adolf Weisgram!
27.03.2025
27.03.2025
Der Gendarm des Hauses: Herr Weisgram!
Lieben Sie Krimis und genießen es, wenn Spannung und überraschende Wendungen Sie vor den Fernseher fesseln? Unserem lieben Herrn Weisgram kostet die beliebte Fernsehunterhaltung nur ein müdes Lächeln, denn als ehemaliger Gendarm weiß er eines mit Sicherheit: Mit der Realität haben diese wilden Geschichten meist recht wenig zu tun!
Herr Adolf Weisgram wurde 1938 als jüngstes von zehn Geschwistern in Heidenreichstein geboren. „Ich kann mich nicht mehr an so viel aus meiner Kindheit erinnern. Ich weiß, dass wir in einer kleinen Siedlung vor Heidenreichstein gewohnt haben und, dass ich eigentlich Geistlicher werden wollte!“
Doch wie das Leben nun mal so spielt, wurde auch er nicht das was sich sein kindliches Ich damals ausgemalt hatte. Denn sein Weg führte ihn nach dem Bundesheer in die Gendarmerie.
Für die Jüngeren unter uns: Früher gab es in Österreich zwei Formen des Wachkörpers - die Gendarmerie und die Polizei. Der größte Unterschied dabei war, dass in der Polizei klar zwischen zivilen Kriminalbeamten und uniformierten Polizisten unterschieden wurde, während sich die Befugnisse der Gendarmerie breit aufstellten und von Verkehrsregelung bis zu Mord und Todschlag reichten.
Dort blieb er sein ganzes Berufsleben und machte Karriere bis hin zum Bezirkskommandant von Wiener Neustadt Land. Herr Weisgram liebte seinen Beruf sehr und war mit ganzem Herzen dabei: „Ich war und musste immer abrufbereit sein. Tag und Nacht, zu jeder Stunde. Doch ich machte das gerne und Sie müssen wissen: Ich war ein durchaus motivierter und strenger Gendarm und ich habe einiges erlebt!“
Einmal, so erzählte er uns, lieferte er die entscheidenden Beweise um einen Mordfall aufzuklären.
Wenn Herr Weisgram nicht gerade in seiner grauen Uniform für Recht und Ordnung sorgte, widmete er sich mit großer Leidenschaft der Schnapsbrennerei: „Mögen Sie Birnen? Einmal habe ich über Heurigen und Großhändler knapp 600 kg Birnen gekauft. Meine Kinder haben die Stängel entfernt und dann habe ich Schnaps gebrannt als gäbe es kein Morgen!“
Heute brennt und trinkt er keinen Schnaps mehr, aber zur Erinnerung an diese Zeit hat er noch eine Flasche im Schrank.
Auch erzählte er mit Begeisterung von seinem ersten Auto, einem 500er Puch mit „Fetzendachl“. Eine wichtigere Rolle in seinem Leben sollte jedoch ein geliehenes Motorrad spielen, denn es führte dazu, dass er einen wichtigen Menschen traf: „Meine Frau Helga! Ich lernte sie in Berg bei Hainburg kennen und einmal machte ich mit ihr einen Ausflug, der nicht ganz so verlief wie ich mir das vorstellte. Mein Motorrad, hatte plötzlich zwei patte Reifen und wir fanden uns in einem höllischen Wolkenbruch wieder!“
Er blieb mit seiner Frau bis zu ihrem Tod vor ein paar Jahren verheiratet und bekam mit ihr zwei Kinder, auf die er sehr stolz ist, was man nicht nur seinen Worten, sondern auch dem Leuchten in seinen Augen entnehmen kann, sobald er über sie spricht.
Auch einen besonderen Platz in seinem Herzen hat seine Katze Muna. Die grau-schwarz getigerte Katzendame hatte ihn immer so vermisst, wenn er länger nicht da war, dass sie wie eine Rakete um die Ecke schoss und in seine Arme sprang sobald er nach Hause kam.
„Muna lebt auch heute noch und hat einen schönen Platz gefunden, wo es ihr gut geht und auch ich sie manchmal sehen kann!“
Herr Weisgram ist auf Wohnbereich Elisabeth zu Hause und fühlt sich dort sehr wohl: „Alle sind nett und hilfsbereit ich fühle mich sehr wohl!“
Vielen Dank Herr Weisgram für das nette Gespräch und Ihre Zeit!